Kategorie: <span>Werke</span>

Malerei nelo.


Bevorzugt arbeitet Nelo. in der Malerei in thematisch festgelegten Serien in Acryl oder Öl auf Leinwand.

In den Studienjahren in Frankfurt in der Hauptklasse Malerei von Professor Wirth legte Nelo. ihren Schwerpunkt auf Landschaftsmalerei. In pleinair-Malerei entstanden Impressionen des Frankfurter Palmengartens, aber auch Allgäuer Landschaften, wie z.B. der Blick auf die Nagelfluhkette oder auf den Weiher des Naturschutzgebietes Schächele in Isny.

Später lösten sich in ihrer Landschaftsmalerei zunehmend die Konturen auf. Es folgte eine Phase, in der sie versuchte die Atmosphären durch einen kommaartigen Duktus einzufangen. Auf diese Phase folgte die Reduktion der Farbpalette auf graue Töne und grafische Elemente in Weiß.
Die Landschaften traten zunehmend in den Hintergrund.

In Collagen experimentierte Nelo. mit einer Mischung aus ihrem Aquarellstil und der anschließenden malerischen Überarbeitung, in die sie grafische Elemente aufnahm.

Foto: nelo. Paris 1990, Collage auf Karton, 42×49 cm

Graue Serie

Mit der Grauen Serie begann Nelo. ein malerisches Spiel, überwiegend reduziert auf eine weiße schmale Lineatur. Gelegentlich steht diese in Kontrastierung zu von der Malerei ausgesparten Leerstellen. Der Hintergrund ist in der Regel monochrom gehalten.

Foto: nelo. Graue Serie o.T., 1995 Öl auf Leinwand, je 50×40 cm

Beuys

Auch Portraits reduzierte Nelo. so auf die wichtigsten grafischen Züge. Das Beuys-Portrait verkörpert beispielhaft diese Phase.

Beuys, 40×30 cm (ohne Jahresangabe)

Über Kunstwerke von Beuys schrieb Nelo. ihre erste Staatsexamensarbeit. Sie befasste sich intensiv mit seiner Theorie der „Sozialen Plastik“, aber auch mit der Rezeptionsproblematik zeitgenössischer Kunst am Beispiel des Beuys-Komplexes im Landesmuseum Darmstadt.
Die Kunstauffassung von Beuys veränderte Nelo.`s eigenes Kunstverständnis nachhaltig. Die zweite im Doppelstudium gewählte Hauptklasse Grafik bei Professor Schütz diente fortan nur noch dem Erlernen grafischer Techniken (Radierung, Aquatinta, Holzdruck, Lithografie). Inhaltlich fühlte Nelo. sich von nun an den Seminaren von Professor Till Neu verbunden, bei dem sie schließlich auch die Magisterarbeit ablegte.
Die Museumspädagogik rückte sie hierfür in den Fokus. Thematisch forschte sie über die Kindermuseen in der Bundesrepublik Deutschland.

In der Malerei spiegelte sich die Auseinandersetzung mit der Rezeption zeitgenössischer Kunst. Die Objektkunst rückte zunehmend in den Vordergrund ihrer künstlerischen Arbeit und ihres künstlerischen Forschens.

Die Malerei gab Nelo. aber deswegen nicht auf. Es folgte eine Phase des Experimentierens: Nelo. suchte die farblich und thematisch reduzierte Malerei mit Kunststoffen zu verbinden. So entstanden neben den Folienobjekten Ölbilder mit Folien- und Silicon-Elementen.

Foto: nelo. Textur 1996 Öl auf Leinwand und Klebestreifen, 50x40 cm
Foto: nelo. Textur, 1996, Öl auf Leinwand und Klebestreifen, 50×40 cm
Foto: nelo. Kopffüßler, 1996, Öl auf Leinwand und Silicon, 50×40 cm

Insekten und Käfer

Erst mit der Serie der Insekten- und Käferbilder löste sie sich wieder davon.

Foto: nelo. Schnake, 2007, Öl auf Leinwand, 100×120 cm
Foto: nelo. Triptychon, 2007, Öl auf Leinwand, 80×120 cm
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PE-Folienobjekte


Das bekannteste Objekt aus der Reihe der PE-Objekte von nelo. ist der „Mantel“.
In der Ausstellung „Fülle-Klarheit“ in der bond gallery in Birmingham (GB) 1997 war es das meist veröffentlichte Objekt im Pressespiegel und veranlasste ein Fernsehinterview, das nelo. stellvertretend für die Künstlerinnengruppe aus Frankfurt gegeben hat.
Zuvor, schon im Entstehungsjahr 1994, kam das Objekt in einer Lese-Performance zur Eröffnung der Woche der offenen Ateliers in Frankfurt zur Geltung.

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Rauminstallation


Anreicherungskultur, nelo. 1997

Als Wandinstallation bereits seit 1997 in der Entstehung und als work in progress (passend zum Titel) ist diese Rauminstallation erstmals in der Ausbreitung in den Raum als Teil der Ausstellung „Plastik“ in der Galerie Artlantis in Bad Homburg zu sehen und zu begehen.

Dünne Objekte aus Silicon grenzen einen kleinen begehbaren Raum im Ausstellungsraum ab. Ein künstlicher Raum entsteht, abgetrennt von einer Vielzahl von transparent erscheinenden Siliconteilen, die in der Masse der virulenten Formen dominieren. Aneinander gereiht mutieren sie zu Wänden und separieren in einen Innen- und Außenraum.

Der Titel Anreicherungskultur geht auf einen Karteikartentext zurück, der im Atelier der Künstlerin in der alten Brauerei in Frankfurt, gefunden wurde.

Hier ist die Rede von der Überprüfung des verwendeten Präparates auf die Hausflora. „Dazu werden Anreicherungskulturen der bei der Kontrolle gefundenen Keime im Wasser suspendiert, so daß eine schwach trübe Suspension entsteht…Treten nach Bebrütung auf dem Filter Kolonien auf, so hat eine Resistenzbildung stattgefunden.“ 

„Besonders fördernd auf die Resistenzentwicklung wirken sich ständige Kontakte mit unterschwelligen Dosierungen des Desinfektionsmittel aus.“ (Brauwi 9/75 Nr. 413)

Der Betrachter oder die Betrachterin in der Rauminstallation liest den eingeblendeten Text und es beschleichen ihn oder sie automatisch Unwohlseins-Gefühle. Die brauwissenschaftlichen Textteile zur Reinigung der Innenwände von großen Lagergefäßen lassen auf eine unkontrollierte Keimbildung schließen und die Siliconteile und Wucherungen lassen nach dem ersten positiven Eindruck von leichten Elementen wie z.B. Schnee eher unangenehme Irritationen zurück.

Foto: nelo. Anreicherungskultur, Rauminstallation, 1997

fanstastisch plastisch

„fantastisch plastisch“ war die Einzelausstellung in der Galerie Kunstpunkt in Darmstadt im Jahr 1996 betitelt.

PE-Folienobjekte ragten von den Wänden, von der Decke und vom Boden in den kleinen Ausstellungsraum hinein. Die Besucherinnen und Besucher mussten beim Betrachten der Ausstellung den Objekten und den Menschen ausweichen und sich vorsichtig im Raum bewegen.

Im Anschluss an die Vollplastiken aus PE-Folien der Jahre 1994 bis 1995 entstand eine Serie von „Hohlkörpern“ und „Häuten“. Die leichten und z.T. schwebend installierten Objekte stellen Häutungen dar und lassen verschiedene Entwicklungsstadien, ähnlich den Kokons der Tierwelt, assoziieren. Die Leer-Räume werden ebenso zum Thema wie die Veränderung der Lebensräume, die Entfaltung, aber auch die Bedrängnis und die Enge.

Die verwendeten PE-Folien sind Abfallprodukte aus der Industrie. Sie transportieren häufig Hinweise auf ihre einstigen Destinationen. Nelo. lässt ihre Objekte zumeist farblos transparent erscheinen und nutzt höchstens Transportaufkleber oder Schriftfragmente durch Eddings- als grafische Elemente. Nur die Umwicklung mit Klebebändern gibt den Oberflächen eine Grundtextur.

Die Oberflächen der Objekte altern ähnlich menschlicher Haut. Nach einigen Jahren werden sie brüchiger und vergilben.

Foto: nelo. fantastisch-plastisch, Rauminstallation, 1996

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Tonplastiken


Ton ist ein Material, das Nelo. seit früher Kindheit fasziniert. Ihre ersten plastischen Erfahrungen machte sie bei einem älteren Keramikmeister in ihrer Heimatstadt Isny im Allgäu.

Im „Hafendeckelturm“, einem Turm an der mittelalterlichen Stadtmauer, hatte er seine Töpferwerkstatt. In den Schulferien öffnete er sein Atelier für interessierte Kinder. Er zeigte Kniffe und Tricks im Umgang mit dem formbaren Material. Der Einblick in sein Reich und sein Schaffen ist ihr bis heute in guter Erinnerung geblieben.

Nach dem Abitur musste sie für die Bewerbung um Aufnahme in eine Kunstakademie ein mehrmonatiges Praktikum in einem kunsthandwerklichen Beruf nachweisen. Was lag also näher als bei einem ortsansässigen Keramikbetrieb um Mitarbeit und eine Praktikumsmöglichkeit nachzufragen. Innerhalb von sechs Monaten erlernte sie das Drehen, Malen und Glasieren, sowie den Verkauf von Töpferwaren. Für den Handel sollten die Produkte möglichst einheitlich aussehen, dennoch gab man ihr die Gelegenheit, Stücke frei zu bemalen. Eine Mitarbeiterin war eine Meisterin auf dem Gebiet der Keramikmalerei, und sie nahm sich oft Zeit für Nelo`s malerische Anfänge auf den Tonscherben.

Am liebsten war Nelo. jedoch bei einer befreundeten Künstlerin, Sigrid von Ipoliy-Merz. Eigentlich ist sie dort in eine Art Lehre gegangen. Die Bildhauerin und Malerin zeigte ihr den Weg in die Kunstwelt, nahm sie mit auf Messen und zu Privatsammlerinnen und -sammlern.

In Frankfurt am Main konnte Nelo. schließlich ihr Kunststudium aufnehmen. Vor allem im Referendariat und in der späteren Lehrtätigkeit nutzte sie oft das so erlernte Knowhow rund um das Material Ton. Innerhalb diverser Arbeitsgemeinschaften oder des Wahlpflichtunterrichts wurden von ihr gerne die Schulwerkstätten mit neuem Leben und der Freude am plastischen Gestalten erfüllt. Von schulischer Seite wurde ihr Engagement sehr geschätzt.

Foto: nelo. Verborgen I und II, Tonplastiken, Altenkirchen 2005, ca. 29x10x8 cm
Foto: nelo. Leda, 2005, weißer Ton, 30×15 cm
Foto: nelo. Ohrwurm, Tonobjekt, ca. 28x15x8 cm
Foto: nelo. Tower, 2005, brauner Ton, 60x14x8 cm
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Aquarelle


Die malerischen Werke von Nelo. präsentieren sich in verschachtelt wirkenden Kompositionen und einer sehr farbintensiven Aquarellmalerei, die teilweise mit mixed media kombiniert wird. Sie quellen durch das spielerische Ineinander unzähliger Farb- und Formfacetten, Linien und Zeichen fast über. Die Synthese malerischer und grafischer Elemente gibt den Aquarellen ihren besonderen Reiz.

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